Was ist Resilienz?
Jeder von uns verfügt über ein gewisses Maß an Resilienz. Resilienz ist dein Schutzschild gegenüber Stress und Krisen. Psychologen sprechen auch von der seelischen Widerstandskraft.
Der Begriff Resilienz umfasst deine inneren Ressourcen und Stärken, die es dir ermöglichen, in schwierigen Situationen oder Phasen deines Lebens nicht nur in Balance, sondern auch handlungsfähig zu bleiben und Lösungen zu sehen und zu ergreifen. Je resilienter du bist, desto besser kannst du mit Herausforderungen umgehen. (1) Wie kannst du deine seelische Widerstandskraft stärken?
Wie kann man Resilienz stärken?
Dein persönliches Maß an Resilienz hängt von verschiedenen Parametern ab, den sogenannten Resilienzfaktoren. (2) Neben den Resilienzfaktoren möchten wir dir Strategien an die Hand geben, um deine Resilienz stetig zu trainieren. Resilienz – deine seelische Widerstandskraft – kannst du trainieren, ähnlich wie du einen Muskel trainierst. So stärkst du deine Resilienz:
1. Optimismus
Je optimistischer du bist, desto weniger resignierst du in Krisen. Du siehst nicht nur die Schwierigkeit, sondern auch Lösungen. Oft greifst du dabei auf vorangegangene Erfahrungen zurück, in denen du Wege gefunden hast, das Problem anzugehen. Möglicherweise hast du dadurch sogar erlebt, wie es sich anfühlt, gestärkt aus einer herausfordernden Situation hervorzugehen.
Optimismus und damit verbundene positive Erfahrungen lassen dich aktiv bleiben und stärken somit deine Fähigkeit mit Krisen umzugehen.
2. Achtsamkeit
Trainierst du regelmäßig deine Achtsamkeit, etwa durch Selbsthypnose im Alltag, wirst du gleichzeitig sensitiver und nimmst deine eigenen Gedanken und Gefühle bewusst(er) wahr. Du kannst dich selbst gut aus einer Vogelperspektive beobachten und siehst dadurch eher, wo du zum Beispiel anders reagieren kannst, um besser mit einer Situation umzugehen.
Dank Achtsamkeit eröffnen sich dir mehr Wege und Möglichkeiten. Du kannst leichter und flexibler reagieren und agieren.
3. Hypnose / Selbsthypnose
Hypnose / Selbsthypnose fördert nicht nur, wie oben beschrieben, die Achtsamkeit, sondern sie beruhigt auch deine Gedanken und lässt dich ins Jetzt kommen.
So fühlst du dich im Alltag sowohl fokussierter als auch entspannter. Du belastest dich mit weniger Dingen gleichzeitig und kannst klarer fühlen, denken und handeln. Mit ein wenig Übung kann ein Jeder die Selbsthypnose erlernen.
4. Selbstvertrauen
Selbstvertrauen beruht auf dem Glauben an dich selbst und zwar gefühlt, nicht gedacht. Da beim Selbstvertrauen das Fühlen und nicht das Denken relevant ist, verwundert es nicht, dass Hypnose das Selbstvertrauen stärkt. Wenn du in dir selbst die Gewissheit und Sicherheit spürst, mit Herausforderungen umgehen zu können, fürchtest du diese weniger und bleibst stark und stabil.
In der Psychologie spricht man von der Selbstwirksamkeitserwartung, also der Erwartung, wie sehr du Einfluss nehmen kannst auf das, was um dich herum geschieht. Vertraust du auf dich selbst, bleibst du folglich handlungsfähig.
5. Positive Emotionen
Positive Emotionen sind ein wichtiger Faktor beim Thema Resilienz. Mit positiven Emotionen schaffst du einen Ausgleich zu Dingen, die für dich schwierig sind. Diese schmerzen zwar, aber du lenkst nicht deinen Fokus allein auf diese Erfahrungen. So dehnst du den Schmerz nicht aus bis hin zum Leid, das eher eine chronische als kurzfristige Komponente hat.
Wir möchten anmerken, dass wir den Ausdruck „positive Emotionen“ nur aufgrund der einfachen Verständlichkeit wählen. Unserer Meinung nach gibt es keine positiven oder negativen Emotionen. Wir müssen in der Lage sein, das ganze Spektrum zu fühlen. Jede Emotion ist wichtig. Wir sollten also auch Wut, Angst und Traurigkeit fühlen können. „Das fühlt sich aber nicht gut an“, wirst du dir jetzt denken. Richtig, aber es ist für ein Lebewesen unabdingbar alle Emotionen wahrnehmen zu können.
Positive Emotionen in Bezug auf deine Resilienz können beispielsweise sein: Freude, Liebe, Stolz, Dankbarkeit. Erfahre hier, warum Dankbarkeit glücklich macht.
6. Loslassen
Der Begriff „Loslassen“ wird häufig falsch verstanden. Gemeint ist nichts anderes als die Situation vollständig anzunehmen, sofern du sie nicht ändern kannst.
Wenn du erkennst, dass du keine Möglichkeit hast, aktiv Einfluss auf eine Situation zu nehmen, gilt es, in die Akzeptanz zu gehen. In die Akzeptanz dessen, was ist. Durch Akzeptanz lässt du den inneren sowie äußeren Kampf los. Du verschwendest ab sofort deine Energie nicht mehr unnötig.
Quellen:
(1) B. Walker (2020): Resilience: what it is and is not. Ecology and Society 25(2):11. Online verfügbar unter https://doi.org/10.5751/ES-11647-250211
(2) K. Fröhlich-Goldhoff, M. Rönnau-Böse (2019): Resilienz, Resilienzförderung und Personzentrierter Ansatz. Gesprächspsychotherapie und Personzentrierte Beratung 2/18. Online verfügbar unter https://www.gwg-ev.org/fileadmin/user_upload/Verlag___Shop/GwG-Verlag/ZS_2-18/GPB_2018-2_SchwP_Froehlich-Gildhoff_Roennau-Boese.pdf
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