Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich 1,5 Liter Wasser zu trinken. Bei Hitze und, wenn du Sport treibst, solltest du einen halben Liter bis einen Liter zusätzlich pro Stunde trinken. (1)
Doch welches Wasser versorgt deinen Körper eigentlich besser mit Flüssigkeit: Stilles Wasser oder Sprudelwasser? Ärzte und Ernährungsberater raten aus mehrerlei Gründen zum Verzehr von stillem Wasser. Sprudelwasser, also Wasser mit Kohlensäure, kann durchaus negative Folgen für den Körper haben:
1. Übersäuerung
Die meisten Menschen nehmen über die Nahrung zu viel Säure zu sich. Fleisch, Milch, Fisch, Eier Käse, Öl und Teigwaren beispielsweise gehören zu den sauren Lebensmitteln. Kartoffeln, Sonnenblumenkerne, Pinienkerne, Steinobst sowie die meisten Gemüsesorten wie Gurken, Tomaten, Blattsalat und Spinat hingegen sind basisch. (2)
Du ahnst es bereits: Wichtig ist es, sich ausgewogen zu ernähren, damit der Körper nicht übersäuert. Dies gilt sowohl für feste Nahrungsmittel als auch für Flüssigkeiten und Getränke. Stilles Wasser hat einen neutralen pH-Wert um 7. Sprudelwasser hingegen bewegt sich bei einem pH-Wert um 5,5. Chemisch gesehen liegt Wasser mit Kohlensäure im leicht sauren Bereich. Da wir uns zumeist ohnehin schon zu säurehaltig ernähren, raten Experten dazu, auf kohlensäurehaltiges Wasser zu verzichten und besser zu stillem Wasser zu greifen.
2. Sodbrennen
Wenn du zu Sodbrennen neigst, solltest du dich für stilles Wasser entscheiden. Beim Verdauungsvorgang können Gasbläschen, die vom Magen zurück in die Speiseröhre gelangen, dazu führen, dass auch saurer Magensaft aufsteigt. Dieses Phänomen nennen wir dann Sodbrennen.
Wenn du weißt, dass du ohnehin jemand bist, der schnell Sodbrennen bekommt, solltest du Sprudelwasser möglichst meiden. Dein Magen wird es dir danken.
3. Blähungen
Wenn du die Kohlensäure im Glas beobachtest, kannst du dir sicher vorstellen, dass diese im Magen-Darm-Trakt für Unruhe sorgt. Blähungen können die Folge sein, vor allem dann, wenn du ohnehin einen empfindlichen Magen oder Darm hast.
4. Aufstoßen
Ebenso kennst du sicher das unangenehme Aufstoßen beim Trinken von Wasser mit Kohlensäure. Gerade, wenn du Sport treibst und viel Wasser in kurzer Zeit trinkst, ist dies sehr unangenehm. Das Trinken von Wasser mit Kohlensäure führt häufig dazu, dass du gar nicht so schnell trinken kannst, wie du möchtest. Daher eignet sich stilles Wasser nicht nur vor dem Sport besser als Sprudelwasser, sondern auch währenddessen und danach.
5. Übergewicht
Du kannst einfach nicht an Gewicht abnehmen? Kohlensäure aktiviert das Hungerhormon Ghrelin im Blut und kurbelt auf diese Weise den Appetit an. Sprudelwasser kann das Abnehmen durchaus negativ beeinträchtigen. (3) Ghrelin ist einer von diversen Gründen, warum man nicht abnehmen kann.
Gleichzeitig wird unser Ghrelin-Spiegel durch regelmäßige Bewegung reduziert, was den Appetit reduziert. Somit solltest du auf Wasser mit Kohlensäure insbesondere dann verzichten, wenn du zu Übergewicht neigst oder Gewicht verlieren möchtest. Alles, was den Appetit anregt, wird es dir schwerer machen. Mach‘ es dir leichter, indem du dich ab sofort für stilles Wasser entscheidest.
Quellen:
(1) Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2018): Nicht nur im Sommer: Am besten Wasser trinken. Online verfügbar unter https://www.dge.de/presse/pm/nicht-nur-im-sommer-am-besten-wasser-trinken/
(2) GEO: So einfach bleibt der Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht. Online verfügbar unter https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/21347-rtkl-uebersaeuerung-so-einfach-bleibt-der-saeure-basen-haushalt-im
(3) F. Abed, D. S. Eweis, J. Stiban (2017): Carbon dioxide in carbonated beverages induces ghrelin release and increased food consumption in male rats: Implications on the onset of obesity. Obesity Research and Clinical Practice Journal 11(5), S. 534-543. Online verfügbar unter https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1871403X17300066
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