„Ich bin zu klein, ich bin zu dick.“
„Ich muss noch abnehmen. Erst dann mag ich mich leiden.“
„Ich muss noch mehr trainieren, um straffere Oberschenkeln zu haben.“
„Ich gehe erst an den Strand, wenn ich meine Sommer-Figur habe.“
„Ich wäre gerne so hübsch wie mein Nachbar, meine Freundin…, dann würde ich mich besser fühlen.“
Kommen dir diese Stimmen im Kopf bekannt vor? Ganz egal, ob es um das Aussehen geht oder um andere Attribute wie Intelligenz, Leistungsfähigkeit, Sportlichkeit oder die Frage, wie liebenswert man ist. Die meisten von uns zweifeln permanent an sich selbst und können sich nicht so akzeptieren, wie sie sind. So hat eine Umfrage unter 1.058 Deutschen zwischen 18 und 70 Jahren ergeben, dass nur 47 % mit ihrem Aussehen zufrieden sind. Besonders kritisch ihrem Körper gegenüber zeigten sich in der Befragung die Frauen: Nur 41 % von ihnen äußerten sich zufrieden über ihr Erscheinungsbild, während dies bei den Männern immerhin zu 53 % der Fall war. (1)
Ausbaufähig, finden wir. Und zwar nicht ausschließlich durch die verschiedensten Methoden der Selbstoptimierung, sondern durch die innere Einstellung. Die innere Einstellung zu sich selbst: Selbstliebe.
Der Grad deiner Selbstliebe beeinflusst dein Leben maßgeblich. (2) Hier sind 7 Tipps, wie du mehr Selbstliebe in deinen Alltag integrieren kannst:
1. Sei dir selbst dein bester Freund
Wenn deine Freundin etwas vermasselt hat, tröstest du sie und redest ihr gut zu. Hast DU hingegen etwas vermasselt, versinkst du womöglich in Selbstvorwürfen und in Gedanken, die dir suggerieren, wie schlecht du bist. Sollte dies auf dich zutreffen, sei achtsam und schenke dir selbst die Zuwendung, die du einem guten Freund oder einer guten Freundin schenkst. Nur mit dir selbst verbringst du sieben Tage die Woche 24 Stunden. Wer könnte also wichtiger sein als du selbst?
2. Verbringe Zeit mit dir selbst
Nimm dir immer wieder Zeit für dich selbst. Spüre in dich hinein, wie es dir geht und was du gerade brauchst. Stelle immer wieder Kontakt zu dir selbst her und versuche, diesen auch dann zu halten, wenn du Zeit mit anderen verbringst. Nur durch regelmäßige Zeiten mit dir selbst kannst du ganz bei dir sein und somit gut für dich sorgen.
3. Beobachte deine Gedanken
Beobachte deine Gedanken aus der Vogelperspektive. Wie sprichst du mit dir? Kommen dir die oben genannten Sätze, oder ähnliche, bekannt vor? Falls ja, gehe in die Selbsthypnose und stelle ein Stoppschild auf, wenn derartige Gedanken aufploppen, und erinnere dich an Punkt 1: Du bist dir selbst dein bester Freund und redest entsprechend mit dir.
4. Zeige dir, dass du es dir wert bist
Kochst du nur dann etwas Besonderes, wenn deine Familie zu Besuch kommt? Ziehst du nur dann etwas Schickes an, wenn du etwas mit Anderen unternimmst? Gehst du nur gemeinsam mit Freunden ins Kino oder in die Sauna? Gönne dir diese Dinge auch für dich selbst, ganz allein. Koche dir, wonach dir ist, auch wenn das Rezept aufwendiger ist. Mach dich schick. Geh allein ins Kino oder in die Sauna. Lerne, gut mit dir selbst zu sein. Immer wieder.
5. Reduziere deine Erwartungen an dich selbst
Du darfst ehrgeizig sein, aber lass auch Gnade dir selbst gegenüber walten. Du musst nicht perfekt sein. Du kannst gar nicht perfekt sein. Wenn du dazu neigst, sehr streng dir selbst gegenüber zu sein, finde einen Mittelweg zwischen Ehrgeiz und Nachsicht. Nur so wirst du weiterhin lieben, was du tust… und natürlich auch dich selbst.
6. Notiere dir, was du an dir magst
Erstelle dir eine Liste an Dingen, die du an dir magst. Ist es dein Humor, sind es deine Haare, deine Großzügigkeit, dein Sinn für Schönes, deine Empathie, dein Lachen, deine strahlenden Augen? Notiere dir alles, was dir hier in den Sinn kommt. Wenn du bemerkst, dass du schon wieder hart zu dir selbst bist, schau auf diese Liste und geh in das Gefühl von Dankbarkeit.
7. Sei gut zu deinem Körper
Dazu zählen Ernährung, Bewegung und Schlaf. Dein Körper ist dein Tempel und dementsprechend solltest du mit ihm umgehen. Er begleitet dich überall hin und du solltest ihn achten und dich in ihm wohlfühlen. Also trage Sorge dafür, dass du dich um alle drei Aspekte gleichermaßen kümmerst – und zwar täglich.
Quellen:
(1) Splendid Research (2016): Weniger als die Hälfte der Deutschen ist zufrieden mit dem eigenen Aussehen. Online verfügbar unter https://www.splendid-research.com/en/statistiken/item/studie-zufriedenheit-aussehen.html
(2) Rockwell, D. (2019). Mindfulness in psychotherapy and love as the healing balm. The Humanistic Psychologist, 47 (4), 339–343. https://doi.org/10.1037/hum0000127
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