Verschiedene Gehirnfrequenzen – auch Gehirnwellen genannt – entsprechen unterschiedlichen Bewusstseinszuständen und umgekehrt. Beide Komponenten bedingen einander. Im Alltag befindest du dich zumeist im Beta-Zustand, das heißt, in einem Frequenzbereich zwischen 16 und 30 Hertz.
Inzwischen hat man herausgefunden, dass es Möglichkeiten gibt, um Gehirnwellen gezielt zu beeinflussen. Das heißt, du kannst dich selbst zum Beispiel vom Beta-Zustand in den Alpha-Zustand bringen, der dich zur Ruhe kommen lässt, oder in den Theta-Zustand, der dir einen noch besseren Zugang zu deinem Unterbewusstsein und somit zu deiner Intuition verschafft. Wir zeigen dir die Möglichkeiten auf, mit denen du deine Gehirnwellen beeinflussen kannst.
1. Selbsthypnose / Meditation
Meditation ist Selbsthypnose. Zu meditieren bedeutet, Gedanken ziehen zu lassen und im Inneren still zu werden. Dabei verlangsamt sich die Gehirnfrequenz ganz von alleine. Menschen, die sehr geübt sind, kommen durch das Meditieren vom Beta- über den Alpha- in den Theta-Zustand. Andere verweilen im Alpha-Zustand, was vollkommen ausreichend ist, um das Denken beiseite zuschieben und ins Fühlen und damit in eine tiefe Entspannung zu kommen. Der Theta-Zustand geht über Entspannung hinaus, indem er wie eingangs erwähnt den Zugang zum Unterbewusstsein noch weiter öffnet. Menschen, die die Selbsthypnose häufig praktizieren, können in den Delta-Wellen-Bereich gelangen, in welchem unter anderem die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.
Fakt ist: Gehirnwellen verändern sich durch das Meditieren. Geduld ist jedoch angebracht, denn das Meditieren klappt zumeist nicht auf Anhieb, sondern will geübt sein. Wenn du die Selbsthypnose beispielsweise täglich trainierst, wird es dir immer leichter fallen. Die meisten Meditationen arbeiten mit Atem- und/oder Imaginationstechniken. Hier kannst du die Selbsthypnose online lernen und ausprobieren.
Wichtig ist, dass du dich spätestens nach der Meditation entspannter und frischer fühlst. Gib dir jedoch Zeit, denn es kann sein, dass du derartige Effekte nicht gleich ab der ersten Meditation spürst.
2. Hypnose
Wenn sich deine Gedanken nicht so einfach zur Ruhe bringen lassen, kannst du eine Hypnose in Erwägung ziehen. Das Thema deines Coachings ist hierbei zweitrangig, denn vorwiegend möchtest du die Fähigkeit zur tiefen Entspannung erlernen. Wie bringst du deine Gedanken in wenigen Minuten oder sogar Sekunden zur Ruhe? Mentale Entspannung wirst du während jeder Hypnose fühlen können – ganz egal, welches Ziel dein Hypnocoaching hat. Das bedeutet, dass du bei der Hypnose gegen Lampenfieber, bei der Raucherentwöhnung und ebenso beispielsweise bei der Sporthypnose eine tiefe Entspannung fühlen wirst.
Selbstverständlich kannst du den Fokus deiner Sitzung gänzlich auf Entspannung legen. Bei der Hypnose zur Entspannung, ebenso bei der Hypnose zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte, befinden sich unsere Hypnotisanden vorwiegend im Delta-Gehirnwellen-Bereich.
Nach deiner Hypnose Sitzung wird es dir merklich leichter fallen, anschließend selbst in Hypnose zu gehen. Das heißt, du kannst dich alleine in Trancezustände versetzen. Die Selbsthypnose gelingt dir immer besser, je häufiger du sie anwendest. Zudem helfen dir deine Hypnose Sitzungen beim Erlernen der Fähigkeit. Bist du beispielweise bei deinem Hypnocoaching in einer tiefen Trance (Somnambulismus), wird ein erfahrener Coach einen Trigger setzen, damit du diesen Zustand immer wieder erreichen kannst. Diese erlernte Fähigkeit kannst du anschließend unter anderem zum Meditieren nutzen, denn wie du bereits weisst: Meditation ist Selbsthypnose.
3. Akustische Stimulation
Du kannst über das Hören bestimmter Töne die eigenen Gehirnwellen beeinflussen. Die Gehirnwellen schwingen sich dabei auf die Frequenz der Musik ein und fließen gleichsam mit ihr mit.
Es gibt drei Arten von Tönen, die sich dazu eignen, Gehirnwellen gezielt zu beeinflussen: Binaurale Beats, monaurale Beats und isochrone Beats. Im Übrigen ist Hypnosemusik oder Meditationsmusik oft mit binauralen, monauralen oder isochronen Beats unterlegt.
4. Visuelle Reize
Eine weitere Möglichkeit, Gehirnwellen zu beeinflussen, ist die Nutzung visueller Reize. Häufig kommt dabei Stroboskoplicht zum Einsatz. Dies sind Lichtimpulse, die mit hoher Frequenz gleichmäßig aufblitzen, wie man es etwa aus der Disco kennt. Das Gehirn passt sich – ebenso wie bei der akustischen Stimulation – den Lichtimpulsen an und beginnt, nach und nach in der gleichen Frequenz zu schwingen.
Inzwischen sind im Handel sogenannte Mindmachines erhältlich. Dabei handelt es sich um audiovisuelle Simulationsgeräte, bestehend aus Kopfhörern sowie einer Stroboskop-Brille. So nutzen Mindmachines eine Kombination aus akustischen und visuellen Eindrücken, um Gehirnwellen gezielt zu beeinflussen.
5. Magnetische Stimulation
In der Neurologie ist es mittlerweile möglich, Gehirnwellen direkt mithilfe von elektrischen Wechselfeldern zu beeinflussen. Der Fachbegriff für diesen Vorgang lautet „transkranielle Magnetstimulation“ (transkraniell (lat.) = „durch den Schädel hindurch“).
Auf das Gehirn wirken dabei mittels einer Spule mehr oder weniger starke Magnetfelder. So werden bestimmte Hirnareale gezielt stimuliert und andere gehemmt. Dieses Verfahren wird unter anderem zur Behandlung verschiedener neurologischer Krankheiten, wie zum Beispiel Parkinson, eingesetzt. (1)
Quellen:
(1) Universitätsklinikum Dresden: Transkranielle Magnetstimulation (TMS). Online verfügbar unter https://www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/kliniken-polikliniken-institute/nch/spezialgebiete-erkrankungen/neurochirurgische-schmerztherapie-neuromodulation/transkranielle-magnetstimulation-tms
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